Dass man Christoph Demantius weitgehend vergaß, dürfte vor allem daran liegen, dass man über sein Leben kaum etwas weiß: geboren Ende 1567 im böhmischen Reichenberg, Student in Wittenberg, Kantor in Zittau und endlich von 1604 bis zu seinem Tode in gleicher Funktion am Freiberger Dom – viel mehr gibt es nicht. Anders das üppige Werkverzeichnis, aus dem wie ein Monolith die 1631 entstandene Johannes-Passion herausragt, die als ein Höhepunkt frühbarocker Passionen gehandelt wird: Eine sechsköpfige Formation erzählt »kollektiv« die Leidensgeschichte in kunstvoller Stimmführung und mit einer expressiven Anteilnahme, die ihresgleichen sucht. Als musikalische Kommentare hat Ensembleleiter Alexander Schneider Musik von Andreas Hammerschmidt, Heinrich Schütz, Johann Hermann Schein und anderen Zeitgenossen ausgewählt – so wie hier könnte es bei einem mitteldeutschen Karfreitagsgottesdienst geklungen haben. Vorausgesetzt, es hätte ein Ensemble Polyharmonique gesungen.
Johannes Passion
Christoph Demantius
€ 20,00
…das üppige Werkverzeichnis, aus dem wie ein Monolith die 1631 entstandene Johannes-Passion herausragt, die als ein Höhepunkt frühbarocker Passionen gehandelt wird…
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